Mein Weg als Fotomodel - Vom Beginn bis Heute

Veröffentlicht am 19. September 2021 um 18:36

In meinem ersten Blogbeitrag durftet ihr in Kurzversion etwas über mich erfahren. In meinem persönlichen Bericht durftet ihr erfahren, was der Beweggrund für meine Leidenschaft, das Modeln, ist.
Jetzt möchte ich euch verraten, wie meine Geschichte begonnen hat & was ich bisher alles erlebte:

Nicht 2013 sondern Ende 2012 begann meine Reise in die Welt als Model. Über die Internetplattform www.kwick.de ("Chat-Plattform" aus der Heilbronner Region) lernte ich einen Fotografen kennen, der in der Szene nicht ganz unbekannt ist. Sein Name: Cat Mason.

Nach einigem Hin- und Herschreiben mit Herrn Mason empfahl dieser mir, mich auf der Plattform Model-Kartei.de anzumelden. Lange Rede, kurzer Sinn: Dies tat ich letzten Endes auch.

-> Nice to know:
Die Model-Kartei.de ist eine riesengroße Plattform für Modelle, Fotografen, Agenturen, Bildbearbeiter, Studios etc - eben alle, die mit Fotografie zu tun haben. Man kann sich dort kostenlos registrieren, über kostenpflichtige VIP-Accounts, Zusatzfunktionen freischalten und sich Sedcards aufbauen. Vorteil: Man hat dort alle wichtigen Informationen auf einem Blick. Angaben zu Wohnort, Aussehen, Größe, Bilder, Aufnahmebereiche etc.

 

Alles, was dann kam, ging sehr schnell: Nicht lange ließen erste Nachrichten und Shootinganfragen auf sich warten und gefühlt genauso schnell war auch schon das erste Fotoshooting in Planung. Ein Fotoshooting, das meinen weiteren Weg beeinflusste und mich schnell lehrte, wie das Leben als Model laufen kann. Bei meinem ersten Fotoshooting  im Januar 2013 erfuhr ich, wie es sich anfühlt vor der Kamera zu stehen. Ich musste erstmal herausfinden, wozu ich überhaupt fähig war und was mir liegt und was nicht. Aufnahmebereiche probierte ich zu Beginn alle aus - selbstverständlich nach vorheriger Absprache und Festlegung aller wichtigen Details in einem sogenannten TFP-Vertrag.

 

Nice to know:
TFP = Time for photos
Umgangssprachlich bedeutet TFP, dass jeder Beteiligte seine Aufwandskosten selbst trägt. Egal ob Material, Outfits, Anreise. Es gibt weder für Model noch für Fotograf eine Bezahlung.

 

Es war ein wunderbares Gefühl. Wobei ich zu Beginn Schwierigkeiten hatte, zu glauben, dass die Komplimente des Fotografen ernst gemeint waren. Die größte Herausforderung für mich war an diesem Tag und auch noch Jahre später:

Mich selbst zu akzeptieren, wie ich bin!

 

Ray und ich verstanden uns gut. Schnell, etwa 4 Wochen später, stand auch schon das zweite Shooting an. Dieses Mal gleich für 2 Tage. Am ersten Tag war ein zweiter Fotograf dabei: Calvin C. - Ein Fotograf, mit dem ich heute nicht mehr zusammenarbeiten würde. Am zweiten Tag nutzten Ray und ich nochmal die Zeit, einige kreative Ideen umzusetzen.

 

Nach dem zweiten Shooting mit Ray nutzte ich die Zeit und machte mir rückblickend & auch anhand der Bilder Gedanken, welchen Weg ich einschlagen möchte. Ich entschied mich bewusst gegen den Aktbereich. Ray war hiervon nicht begeistert. Er hatte große Pläne mit mir & versuchte mich mit allen Mitteln, von Aktshootings zu überzeugen. Er setzte sogar die PLAYBOY-Redaktion auf mich an. Ich lehnte ab. Zwei Jahre später nahm er erneut Kontakt mit mir auf und bot mir  Geld für Aktshootings.. sorry but not with me!

Ich könnte zu meinen Erfahrungen mit Ray noch sehr viel ausführlicher werden. Aber ich denke die Zusammenfassung: Ich werde mit ihm nicht mehr arbeiten sollte reichen. Ein wenig ausführlicher habe ich euch alles auf meinem Instagramprofil  jeweils in den Bildern meiner Anfangszeit zusammengefasst. Schaut gerne vorbei. :)

Wichtiger Tipp für neue Modelle:

1. Gehe niemals ohne Begleitperson zu deinem ersten Shooting! Ich habe dies getan. Es war zwar nichts passiert, aber es gibt leider zuviele Menschen, die nicht nur Bilder machen wollen. Vor allem, wenn es um Shootings in Dessous & Akt geht. Ich würde diesen Fehler heute nicht mehr machen.

2. Achte darauf, dass wirklich alles vertraglich festgelegt ist & lasse dir den Vertrag vorab zum Durchlesen senden. Alternativ: Immer gerne auch eine juristische Meinung einholen über die Rechtskräftigkeit.

3. Hole dir gerne vorab eine externe Meinung ein. Frage einen Freund/eine Freundin - vielleicht auch jemanden, der/die schon länger in der Fotografieszene aktiv ist, ob er/sie sich das Profil des Fotografen oder den Vertrag ansehen kann.

4. Klärt vorab alle wichtigen Details: Was wird geshootet, wo wird geshootet etc.

Wenn dir eine Person von Beginn an nicht zu 100% geheuer ist oder du dich nicht ganz wohl fühlst - lass es!

 

Im Laufe der folgenden Jahre hatte ich verschiedene Shootings mit vielen sehr unterschiedlichen Fotografen. Studioshootings, Outdoorshootings, einfache Shootings und aufwendigere Shootings. Positive Shootings, aber auch Shootings mit Fotografen, mit denen ich nicht mehr zusammenarbeiten wöllte. Wichtige Erfahrungen wurden gesammelt. Neue Freundschaften geschlossen. Das gehört dazu, wenn man sich vor allem auch weiterentwickeln möchte.

Und gerade, wenn man nicht mit einer Agentur zusammenarbeitet - was ich bis heute nicht tue - ist es unheimlich wichtig, möglichst viele unterschiedlichen Shootings zu probieren. Es ist noch kein Profi von Himmel gefallen ;)

 

Zwei sehr besondere Highlights für mich waren die Shootingtouren in die Niederlande 2016 und 2017! Ich kann euch nur empfehlen: Wenn ihr die Gelegenheiten für Shootingreisen, Fotowalks etc. habt - nutzt sie, es lohnt sich!

 

2018 dann gab es erneut eine kleine Wende in meinem fotografischen Werdegang. Mit meinem ersten Carshooting brachte ich erstmals beide Hobbies zusammen. Lange habe ich mich gezwungen, beides zu trennen. Mittlerweile stehe ich gerne gemeinsam mit verschiedenen Fahrzeugen vor der Kamera!

2020 kam dann nicht nur die CoVid-Pandemie, die alles durcheinanderwirbelte. Es trat auch ein Fotograf in mein Leben, der heute auch ein guter Freund ist. Vor allem aber habe ich durch ihn den Fashionbereich voll für mich entdeckt! - Hartmut. :)

 

Zum 1. August 2021 entschied ich mich letztendlich dazu, meinen Weg in eine neue Richtung fortzuführen und als gewerbliches Fotomodel aktiv zu werden. Und hier bin ich nun: Mit Fotoerfahrung vor der Kamera in div. Bereichen und für neue Herausforderungen und Shootings zu haben! :)

 

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Kommentare

Timo
Vor einem Jahr

Sehr schön geschildert. Anschaulich dargestellt, worauf ein Model und entsprechend auch der Fotograf zu achten hat, damit es eine schöne Zeit zu "zweit" wird, bei der man Bilder macht.....

Ich hatte seit meinem ersten Shooting 2021 immer meine Frau mit dabei.....
So wie das Model, ist man auch als Fotograf mit einer Person des Vertrauens am Set gut aufgehoben.
Meine Frau gibt mir die Sicherheit, gerade dann, wenn ich mit neuen Models Bilder mache..... Sie gibt dem Model sicherheit. Janina ist mir eine gute Assistentin und ne feine Betreuerin für die Models.... Als Frau kann sie eher mal zur Hand gehen.

Interessant ist auch dein Einstieg und der Wertegang, den du beschrieben hast.

Es ist eine Bereicherung, dir zu folge und dich neulich per Whatsapp kennen gelernt zu haben.
Vielleicht ergibt sich auch zwischen und eines Tages die Gelegenheit, einer persönlichen Begegnung.

Bisdahin, alles Gute.....

Gruß Timo

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